Weihrauch wird seit Jahrtausenden auch für medizinische Zwecke benutzt und ist heute in der Medizin wiederentdeckt worden.

Traditionelle orientalische Heilkunde

In der Traditionellen orientalischen Heilkunde, beispielsweise im Kanon der Medizin, der „Qanun al-Tibbvom“ des persischen „Hakim“ Avicenna, welcher in der Region dort heute unter dem Namen "Abu Ali Senna" bekannt ist, wird die innere Anwendung von Weihrauchharzperlen (Boswellia serrata, Boswellia sacra) zur „Stärkung des Geistes und des Verstandes“ empfohlen. Ergebnisse einer Studie sind auf einem Kongress vorgestellt worden, haben Medienecho hervorgerufen und werden zur Vermarktung von Weihrauchpräparaten bemüht, sind aber bislang nicht in einer wissenschaftlichen Publikation außerhalb des Irans veröffentlicht worden. Die Parameter für die pharmazeutische Qualität sind für Indischen Weihrauch aus Boswellia serrata Roxb. ex Colebr. (Burseraceae) in der Monografie des Europäischen Arzneibuches 5.07 beschrieben

Klassische europäische Naturheilkunde

In der klassischen europäischen Naturheilkunde wurde der Weihrauch hauptsächlich zur Linderung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. So war Weihrauch noch 1850 zur inneren und äußeren, ab 1870 lediglich zur äußeren Anwendung in pharmakologischen Büchern zu finden. Nach 1875 geriet der Weihrauch, wie so viele andere Erfahrungsarzneimittel, durch chemisch definierte Medikamente in Vergessenheit.

Moderne Medizin

Die westliche Medizin entdeckte Weihrauch neu - als Heilmittel bei chronischen Entzündungen. Derzeit werden bezüglich des Wirkstoffgehaltes standardisierte Präparate des indischen Weihrauchs als alternative Heilmittel bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Polyarthritis untersucht. Erste klinische Studienergebnisse lassen eine Wirksamkeit von Weihrauchpräparaten bei Morbus Crohn vermuten. Zu Therapieversuchen bei Colitis ulcerosa, Asthma bronchiale und rheumatoider Arthritis liegen bislang nur Einzelfallberichte und Pilotstudien vor, aus denen sich keine ausreichend sicheren Wirksamkeitsnachweise ableiten lassen. Als Hauptwirkstoff werden die im indischen Weihrauch enthaltenen Boswelliasäuren angesehen.

Im Chemielabor der Technischen Universität München hat man mit dem Weihrauch mehr vor. Der Weihrauch wird vollständig analysiert - er ist ein komplexes Gemisch aus mehr als 80 chemischen Verbindungen. In der indischen Naturheilkunde Ayurveda wird Weihrauch schon seit 5000 Jahren eingesetzt. Das Trockenextrakt des Harzes wird Ölen, Pflastern und Pulvern beimengt. In alten medizinischen Schriften wird die Heilkraft bei rheumatischen Erkrankungen, chronischer Bronchitis, Asthma, bei Darmentzündungen und Hautkrankheiten beschrieben.

Die Naturmedizin setzt auf den Weihrauch als Wirkstoff-Gemisch, die Chemiker in München dagegen wollen seine heilsamen Substanzen isolieren: Erst so kann ein Medikament nach westlichen Kriterien überprüft werden. Die Forscher sind optimistisch: sie halten die Boswelliasäure für ein Medikament der Zukunft.

 

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